Grefrath kann LaGa – mit diesem Slogan zieht die kleine Gemeinde Grefrath selbstbewusst in die Bewerbungsphase für die Landesgartenschau 2026. Zwar ist die Gemeinde der kleinste Bewerber, sie hat aber mit dem Kreis Viersen und ihren Nachbarkommunen starke Partner an ihrer Seite, die gemeinsam ein tolles Event auf die Beine stellen können. Am 29. Oktober haben Bürgermeister Stefan Schumeckers und sein allgemeiner Vertreter Andre Middelberg die Bewerbung um die Landesgartenschau 2026 unter dem Titel „Bewegt Zukunft – Bewerbung für die Landesgartenschau Grefrath 2026 im Kreis Viersen“ an Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf übergeben.

Bewegt Zukunft

Das Konzept zur Landesgartenschau Grefrath 2026 im Kreis Viersen ist das Ergebnis eines fast dreijährigen Prozesses.

Rund um die zentrale Ausstellungsfläche im Schwingbodenpark in Grefrath versammeln sich im gesamten Kreisgebiet Außenstandorte. Mit ihrem vernetzenden Charakter schaffen sie eine tragfähige Struktur und stehen zugleich im Einklang mit den zentralen Zielen und Themen einer Landesgartenschau im Kreis Viersen.

Die Themen Kultur und Bildung, Sport und Bewegung sowie „Strukturwandel im Kleinen“ und Vernetzung stehen im Mittelpunkt der Planungen und ziehen sich wie ein roter Faden durch den Kreis Viersen, die Gemeinde Grefrath und das Konzept zur Landesgartenschau. Dabei baut das Ausstellungskonzept im Sinne der Nachhaltigkeit auf vorhandenen Strukturen auf, wodurch ein solches Dekadenprojekt auch für eine kleine Gemeinde realisierbar ist.

Unterstützung erfährt die Bewerbung um die Landesgartenschau 2026 nicht nur von Seiten der Verwaltungen und Politik auf Kreis- und Kommunalebene. Ausdruck des breiten Rückhalts in der Gesellschaft sind vor allem die zahlreichen Beteiligungsformate, die trotz paralleler Corona-Pandemie von über 2.000 Akteuren genutzt wurden, um die Zukunft Grefraths und des Kreis Viersen aktiv mitzugestalten.

Die Landesgartenschau Grefrath 2026 im Kreis Viersen ist vielfältig, nachhaltig und vernetzt. Sie stellt die Weichen für eine zukunftsgerichtete, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Grün-, Freiflächen- und Städtebauentwicklung, deren Bedeutung für die Menschen im Zuge der Pandemie weiter zugenommen hat. Zudem leistet sie damit einen wesentlichen Beitrag zu laufenden Transformationsprozessen in der Region. Die Entwicklung Grefraths hat das Potenzial, vielen anderen, vom Strukturwandel geprägten Kommunen im Land Nordrhein-Westfalen als Vorbild zu dienen. Die Landesgartenschau Grefrath 2026 im Kreis Viersen bewegt Zukunft!

 

 

 

 

 

„Gerade in Grefrath wissen viele, wie anhaltend positiv sich
eine Laga
auf die Lebensqualität in der Gemeinde auswirkt.
Der dort bei der
Laga 1970 entstandene Schwingbodenpark
ist bis heute ein beliebter Naherholungsraum.
Die Gemeinde Grefrath und den gesamten Kreis Viersen
nun 55 Jahre später bei der Laga 2026 unter völlig neuen
Vorzeichen
weiterzuentwickeln, wäre eine besonders
spannende Aufgabe,
die noch mehr Schwung in
das Thema Nachhaltigkeit bringen würde.

Dafür hat die Gemeinde Grefrath die volle
Unterstützung
des Kreises Viersen und seiner Menschen!” 

Landrat Dr. Andreas Coenen

 

„Für uns in Grefrath und für unsere Partnerkommunen
im Kreis Viersen wäre die Landesgartenschau
nicht ein Ereignis unter vielen. Sie hätte
die Wucht das Bild unserer Kommunen entscheidend
mitzuprägen und ein kollektives Erlebnis
zu schaffen, über das noch in Jahrzehnten gesprochen
wird. Mit einer Landesgartenschau
in Grefrath im Kreis Viersen bewegen wir nicht
nur eine Menge Erde, Steine, Holz – wir bewegen
Menschen.“

Stefan Schumeckers,
Bürgermeister der Gemeinde Grefrath

 

Hier könnte die LaGa stattfinden

Die Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath hat einiges zu bieten. Die meisten Freizeitangebote befinden sich in direkter Nachbarschaft.

Der Schwingbodenpark

Auf seinen 73.000 Quadratmetern bietet der Schwingbodenpark viel Platz für Erholung und Bewegung. Der Park wurde im Rahmen der Landesgartenschau 1970 angelegt. Hier findet man großzügige Wiesenflächen, einen Staudengarten, Blumenrabatten und einen im Jahr 2004 neu angelegten Rosengarten. Ein Teich mit begehbarer Mittelinsel, Brunnenanlagen und Tretbecken bieten genauso viel Abwechslung wie ideenreiche Spielplätze. Es gibt einen Barfußpfad und einen kleinen Kräutergarten, in dem Naschen erwünscht ist. Unter Denkmalschutz steht der Aussichtsturm, von dem jedoch nur die unterste Plattform restauriert ist. Auch die Tierwelt kommt nicht zu kurz. Vogelhäuser, Insektenhotel und Totholzstapel mit Nistmöglichkeiten für Fledermäuse und andere Kleintiere bieten interessante Blickpunkte für einen Spaziergang.

 

 

Das Niederrheinische Freilichtmuseum

Vom Park aus kann man schon einen Blick auf das Gelände des benachbarten Niederrheinischen Freilichtmuseums des Kreises Viersen werfen. Das Leben und Arbeiten am Niederrhein in vortechnisierter Zeit ist hier noch einmal zum Greifen nahe. Das Herzstück des Museums ist die Dorenburg, eine Wasserburg, deren Geschichte bis auf das Jahr 1326 zurückverfolgt werden kann. Auf dem Museumsgelände befindet ich ein Spielzeugmuseum, viele Fachwerkgebäude, Spielplatzbereiche für die kleinen Gäste und eine Bügelbahn. Der Bügelsport ist eine Erfindung des Mittelalters, die im belgisch-niederländischen Raum ihren Ursprung hat. Traditionelle Veranstaltungen wie der Mairitt, der Treckertreff oder der Romantische Weihnachtsmarkt locken Jahr für Jahr tausende Besucher nach Grefrath.

 

Das Freibad

Das Freibad Dorenburg ist nicht nur für viele Grefratherinnen und Grefrather im Sommer ein beliebter Anlaufpunkt. Das großzügig angelegte Freibad-Areal mit großer Liegewiese und altem Baumbestand lockt von Mai bis September regelmäßig auch Gäste aus der Umgebung. Das 50-Meter-Becken mit einer Wassertiefe von ein bis zwei Metern sorgt für sportliche Fitness und Mutige können vom drei Meter hohen Sprungturm springen. Für die Kleinen steht ein Nichtschwimmerbecken zur Verfügung und ein Kleinkinderbereich lädt zum Planschen ein.

 

 

 

Der Grefrather EisSport & EventPark

Eiszeit – das kommt einem beim Grefrather EisSport & EventPark als Erstes in den Sinn. Denn viele Menschen in der Region freuen sich, zum Schlittschuhlaufen hierher kommen zu können. Mit seinem 400-Meter-Außenring ist es das Aushängeschild der Gemeinde und hat Grefrath weit über die Gemeindegrenzen bekannt gemacht. Aber schon seit vielen Jahren ist das Eisstadion auch für seine großartigen Events bekannt. Seit 13 Jahren feiert die weltweit erfolgreiche Show Holiday on Ice die Weltpremiere seines neuen Programms. Comedians und Musikstars stehen hier auf der Bühne.

Die Eventhalle, mit einer Fläche von 1800 Quadratmetern plus Tribünen, kann durch ein variables Bestuhlungssystem jede Wunschkapazität zwischen 500 bis 6300 Plätzen ermöglichen. Das 20.000 Quadratmeter große Außengelände bietet sich für besondere Veranstaltungen und Ausstellungen an. 500 bis 3500 Besucher bis 6.300 Besucher bis 3.900 Besucher

 

Das Nato-Gelände

In unmittelbarer Nähe zum Freilichtmuseum liegt das ehemalige Nato-Gelände. Dort war in den 1960er Jahren ein belgischer Nato-Standort errichtet worden, der 1969 den Betrieb aufnahm. 800 Soldaten waren dort stationiert. Die Belgier rückten 1992 ab, die „Nachmieter“ aus den USA drei Jahre später. Seither gab es viele Pläne, aber keiner davon kam zur Umsetzung. Das 70.000 Quadratmeter große Areal ist seit Jahren in einem Dornröschenschlaf versunken. Die LaGa ist nun eine große Chance, um wieder Bewegung in die Planungen zu bringen. Mittlerweile liegt der Gemeinde Grefrath eine Absichtserklärung des Eigentümers zur Beteiligung an der LaGa vor.

 

 

 

Außenstandorte

Der Schwingbodenpark wird im Rahmen der Landesgartenschau zur Drehscheibe in einem kreisweiten Konzept. Getragen wird das Konzept durch dessen Struktur, die neben einer zentralen Ausstellungsfläche im Schwingbodenpark mehrere nicht-eintrittspflichtige Gartenschauareale in den weiteren Kommunen des Kreis Viersen vorsieht. Dazu haben die Kommunen bis zum Herbst 2021 insgesamt 21 Projektideen in den Bewerbungsprozess eingebracht. Die Außenstandorte sollen mit ihren Projekten im Einklang mit dem Motto und den Zielen der Landesgartenschau stehen. Jede Kommune im Kreis Viersen ist mit mindestens einem Projekt im Rahmen der Landesgartenschau vertreten. In der Gemeinde Grefrath wird die Burg Uda einen Außenstandort darstellen.

 

 

 

Was bisher geschah?

Landesgartenschau 1970 in Grefrath 

Spricht man in Grefrath von der Landesgartenschau, dann denken viele ältere Grefratherinnen und Grefrather noch begeistert an das Jahr 1970 zurück, als die Gemeinde schon einmal Ausrichter dieses Großereignisses war. Obwohl die offizielle Zeitrechnung der Landesgartenschauen in der heutigen Form erst 1984 beginnt. Die war damals allerdings noch etwas übersichtlicher: Vom 12. bis 20. September strömten mehr als 300 000 Besucher in die Gemeinde zur dritten und bis dahin größten Landesgartenschau in Nordrhein-Westfalen.

Die Gemeinde hatte die sumpfigen Wiesen gekauft und rund 1,2 Millionen Mark in die Gestaltung investiert. Mit Planierraupen, fruchtbarem Mutterboden, Blumen und Ziersträuchern ließ die Gemeinde das 265 000 Quadratmeter große Gelände in eine Landschaft verwandeln. Es entstand der Erholungs- und Sportpark „Im Schwingboden“ mit dem Highlight, einem Teich mit Trittsteinen, um die prächtigen Blüten der Seerosen aus der Nähe zu betrachten.

Mustergärten waren für die Besucher schön anzusehen und auch lehrreich. Dazu standen Sport und Spiel im Vordergrund. Eisschießen auf einer Kunststoffbahn sollte einen Vorgeschmack auf die Eissporthalle geben. Für die Kinder wurde ein Robinsonspielpatz, Rasen zum Raufen und Ballspielen angelegt. Es gab Tiere, vom Kaninchen über Flamingo bis hin zu Pony und Alpaka. Es wurde Kunst gezeigt: Zwölf Bildhauer unterschiedlicher Richtungen stellten aus.

An den neun Tagen wurde zudem ein buntes viel Programm geboten. Es gab zahlreiche Sportwettbewerbe, Rhönradturnen und eine WDR-Fußballelf, die gegen Prominente aus dem Kreis antrat, Modenschau der Girmes-Werke und ein Festival „Blumen international“. Zum Abschluss sahen die Zuschauer auf dem Flugplatz Niershorst die ganze Bandbreite der Flugkunst – vom Segelflug bis hin zur „Demonstration des ersten ausgereiften Düsen-Senkrechtstarters“, der 7,2 Tonnen schwere Harrier. Bis heute ist der 25 Meter hohe Aussichtsturm eines der Wahrzeichen Grefraths und eine schöne Erinnerung an die Landesgartenschau 1970.

 

Vorstudie

Der Kreis Viersen hatte die Idee, sich um die LaGa 2026 zu bewerben und gab durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFG) eine Vorstudie in Auftrag, um zu ermitteln, welche Kommune aus dem Kreis die besten Chancen für eine Bewerbung hat. Im Mai 2019 präsentierten Vertreter der ITF Freizeit und Tourismusberatung GmbH das Ergebnis. Die Gemeinde Grefrath ist der geeignetste Standort. Der Schwingbodenpark, das Niederrheinische Freilichtmuseum, die Bäder, der EisSport & Eventpark, die Parkmöglichkeiten und weitere Flächen sind hier auf engem Raum komprimiert. Darüber hinaus sollen weitere Städte und Gemeinden im Kreis Viersen als sogenannte Korrespondenzflächen in den Planungen berücksichtigt werden.

Machbarkeitsstudie

Durch den Rat der Gemeinde Grefrath wurde eine Machbarkeitsstudie für eine mögliche Bewerbung zur Landesgartenschau 2026 in Auftrag gegeben. Diese wurde finanziert von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen (WFG). Wichtig war es dabei, die Ideen und Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger zu erfahren und in die Planungen mit einzubeziehen. Dazu gab es im November 2019 einen mit rund 300 Teilnehmern gut besuchten Bürgerworkshop in der Sekundarschule und im Juni 2021 einen coronakonformen Bürgerspaziergang, an dem rund 2000 Menschen teilnahmen.80 Expertinnen und Experten nutzten im Rahmen von vier Gesprächsrunden die Gelegenheit, sich über die Landesgartenschau zu informieren und ihr Knowhow einzubringen.

Bewerbung 

Im August 2021 hatte sich dann der Grefrather Gemeinderat mit großer Mehrheit für eine Bewerbung um die Veranstaltung im Jahr 2026 ausgesprochen. In den Wochen der Erarbeitung der Bewerbungsunterlagen gab es dann noch einmal eine breite Unterstützung für das Vorhaben. Über 50 Unterstützerschreiben erhielt die Gemeindeverwaltung aus Politik und Wirtschaft, von Vereinen und Institutionen des Ortes und der Region.

 

Maskottchen-Wettbewerb 

Schmetterlinge, Marienkäfer, Bienen, Gans und Kuh – die Ideen für ein Maskottchen zur Bewerbung um die Landesgartenschau der Gemeinde Grefrath im Kreis Viersen im Jahr 2026 sind so bunt wie unsere Gemeinde. Der Gewinnerentwurf kommt von der Klasse 9a der Liebfrauenschule Mülhausen. Annika, Carolina, Pia, Malina und Sofia haben den Entwurf ausgearbeitet. Mit Hilfe einer Zeichen-App haben die Schülerinnen den professionellen Entwurf von zwei Kostümen gestaltet: ein regenbogenfarbener Löwenzahn. „Dieser steht vor allem für LGBTQ+ und damit für Akzeptanz und Pride im allgemeinen Sinne“, so die Erklärung. LGBTQ+ ist die Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer und vieles mehr. Alle Menschen, egal welcher Identität oder sexuellen Orientierungen, sollen also mitgenommen werden. „Wir finden, dass so unsere Generation gut repräsentiert wird.“

Wie geht es weiter?

Leider reichte es am Ende nicht. Die Stadt Neuss erhielt den Zuschlag die Austragung der Landesgartenschau 2026. Dennoch ist die Gemeinde Grefrath motiviert, Ideen und Projekte aus dem Bewerbungskonzept in die Tat umzusetzen und die gute Zusammenarbeit mit den kommunalen Gesellschaften, dem Kreis Viersen und den anderen acht Städten und Gemeinden des Kreises Viersen fortzusetzen.